Meine Erfahrungen mit dem Bauen des Bühnenbildes für das Freilichttheater auf dem «Hämeli»
Ich durfte für ein Freilichttheater «Ueli dr Chnächt» ein Bühnenbild erstellen. Das Bühnenbild besteht aus einem Kubus, der begehbar ist, und drei Podesten in zwei verschiedenen Höhen. Dazu kommt eine Treppe, die auf die Podeste führt. Ich freute mich, dass ich das Projekt ausführen durfte. Als ich die Pläne sah und sie noch ausarbeiten durfte war ich einerseits fasziniert von den quadratischen Formen und den interessanten Verhältnissen, anderseits konnte ich mir noch nicht vorstellen, wie das Ganze zu «Ueli der Chnächt» passend würde. Soviel ich konnte, bereitete ich in der Werkstatt vor. Ich verschraubte die Podeste und Treppe als ganze Elemente und bereitete die vier Wände, eine davon mit einer Brettertür, und den Deckel des Kubus vor. Noch in der Werkstatt wurden die verschiedenen Elemente in Grau gestrichen. Warum diese schönen, zum Teil fast astfreien Bretter grau sein müssen, konnte ich zu diesem Zeitpunkt noch nicht nachvollziehen. An einem besonders regnerischen Tag stellte ich mithilfe von einem Arbeitskollegen das Bühnenbild. Es kam dann noch eine Rückwand, eine Rampe mit Geländer, eine Treppe und zwei Treppenstufen, die auf die Bühne führen, dazu. Dies machte ich alles auf dem Bau. Das Bühnenbild wurde immer wie mehr ein Ganzes. Gleichzeitig wurde mir das Konzept des Bühnenbildes immer ersichtlicher. Die einfachen, abstrakten Formen konkurrieren nicht mit dem wunderschönen, alten Bauernhaus im Hintergrund. Das schlichte grau bewirkt, dass sich die Kulisse, so fremd sie dort auch war, einfügte in ihre Umgebung. Trotzdem, dass ich kaum einen regenfreien Tag hatte auf dem «Hämeli», war ich sehr gerne auf dieser Baustelle. Es war spannend zu sehen wie alles entstand und ich war dankbar für das Vertrauen, das mir entgegengebracht wurde. Schliesslich durfte ich im Juni die Premiere des Stückes besuchen. Das Freilichttheater war sehr eindrücklich, weil es einem so nahe an das Geschehen bringt, das man fast das Gefühl hat, selbst mittendrin zu sein. Dies ist sowohl den grossartigen künstlerischen Leistungen der Schauspieler zuzuschreiben als auch der ganzen Umgebung auf dem «Hämeli» inklusiv des Bühnenbildes. Jedes Detail ist genaustens durchdacht und einstudiert. Ich freue mich wie die Kulisse, an der ich doch einige Zeit gearbeitet habe, dem Stück dient. Es ist schön zu wissen, dass ich ein Teil zu diesem wunderbar umgesetzten Freilichttheater beitragen durfte.
Anna Liechti, Zimmerin im dritten Lehrjahr der Firma Hirsbrunner, Holzbau aus Aeschau.