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Ein Stück Weltliteratur

Jeremias Gotthelf

Albert Bitzius wird am 4. Oktober 1797 in Murten als Sohn des Pfarrers Sigmund Bitzius und seiner 3. Frau Elisabeth Bitzius-Kohler geboren. 1805 Versetzung des Vaters nach Utzenstorf. 1812 Eintritt ins «Pädagogium» (Gymnasium) in Bern. 1814 Beginn des Theologie-Studiums (Pfarrer) in Bern. 1820 Abschlussexamen und Anstellung als Pfarrvikar nach Utzenstorf. 1821Urlaub. Weiterbildung an der Universität Göttingen. 1822 Heimkehr. Wieder Vikar in Utzenstorf. 1824 Tod des Vaters. Versetzung als Vikar nach Herzogenbuchsee. 1826 Bitzius hört bei der Jahreversammlung der Helvetischen Gesellschaft in Langenthal Pestalozzis Rede «Über Vaterland und Erziehung» (er hat schon früher Schriften von Pestalozzi gelesen). 1829 Versetzung als Vikar an die Heiliggeistkirche in Bern. 1831 Am Neujahrstag Ritt nach Lützelflüh und Antritt der letzten Vikariatstelle. 1832 Wahl zum Pfarrer von Lützelflüh (9. März). 1833 Heirat mit Henriette Zeender (1805-1872). Die Kinder Henriette (1834-1890), Albert (1835-1882) und Cecile (1837 -1914) kommen zur Welt. 1834-36 Bitzius erteilt an jeweils 6-wöchigen Fortbildungskursen für amtierende Lehrer Unterricht in «vaterländischer Geschichte». 1835 Bitzius wird zum Schulkommissär (=Schulinspektor) für die Gemeinden Lützelflüh, Rüegsau, Hasle und Oberburg gewählt (Aufsicht über 18 Schulen); er übt dieses Amt 10 Jahre aus und wird im Januar 1845 wegen politischer Differenzen mit der Regierung entlassen. 1835 Eröffnung der «Armenerziehungsanstalt Trachselwald»; Bitzius ist massgeblich daran beteiligt und setzt sich bis zu seinem Tod dafür ein. Seine Erfahrungen und Beobachtungen verarbeitet er in der Schrift «Die Armennot» (1840 erschienen). 1836 Tod der Mutter und des Bruders. Beginn des dichterischen Werks mit dem Roman «Der Bauernspiegel» (fortan unter dem Pseudonym Jeremias Gotthelf). 1838/39 «Leiden und Freuden eines Schulmeisters» (zwei Bände). 1841 «Uli der Knecht». 1843/44 «Anne Bäbi Jowäger» (zwei Bände). 1843 /44 «Geld und Geist». 1845 «Der Geltstag». 1846/47 «Jakobs des Handwerksgesellen Wanderung durch die Schweiz». 1846 «Käthi die Grossmutter». 1849 «Uli der Pächter». 1850 «Käserei in der Vehfreude». 1852 «Zeitgeist und Berner Geist». 1853 Kuraufenthalt im Gurnigelbad; «Erlebnisse eines Schuldenbauers». 1854 Am 22. Oktober stirbt Jeremias Gotthelf in Lützelflüh.

Neben den erwähnten Werken sind in grosser Zahl Erzählungen und Kalendergeschichten erschienen, darunter: 1838 «Die Wassernot im Emmental», 1842 «Die schwarze Spinne», 1843 «Elsi, die seltsame Magd», 1844 «Wie Christen eine Frau gewinnt», «Kurt von Koppigen», 1848 «Hansjoggeli, der Erbvetter», 1849 «Michels Brautschau», 1850 «Das Erdbeeri Mareili», 1851 «Der Besenbinder von Rychiswil» 1852 «Bartly der Korber», 1853 «Der Besuch» und 1855 (postum erschienen) «Die Frau Pfarrerin». 1922wurde aus dem Nachlass das bedeutende Romanfragment «Der Herr Esau» veröffentlicht.

Jeremias Gotthelf (Albert Bitzius)

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